von Jannes Lorenzen

Gründer, Strategie-Lead & Investor

veröffentlicht: 5. September 2021

Der politische und gesellschaftliche Wille ist klar: Der Klimawandel muss bekämpft und regenerative Energien ausgebaut werden.

Dafür werden Unternehmen wie Vestas gebraucht: Vestas sitzt in Dänemark, ist über 70 Jahre alt und spielt heute die wohl wichtigste Rolle der Firmengeschichte. Es stellt Windkraftanlagen her und ist damit die Schaufel, um die Klimawende einzuleiten.

Ich sehe drei Gründe, warum die Aktie aktuell spannend ist:

  1. 💨 Markt mit hoher Nachfrage: Windenergie soll über die kommenden Jahrzehnte stark ausgebaut werden.
  2. 📈 Gute Auftragslage: Aufträge für knapp 50 Mrd. Euro stehen für Vestas noch aus, was Planbarkeit schafft.
  3. 🔒 Etabliertes Geschäftsmodell: Abseits der neuen Entwicklungen hat Vestas sich schon über 75 Jahre lang bewiesen und das Geschäft etabliert, ist also kein neues Start Up.

Mehr als genug Gründe also, dass wir uns die Aktie genauer anschauen und herausfinden, ob sich eine Investition aktuell lohnen könnte. Ist die Vestas Aktie überbewertet? Oder sollte man jetzt noch Vestas Aktien kaufen? Diesen Fragen versuchen wir uns zu nähern.

Dabei erfährst du, wie das Geschäftsmodell funktioniert und wie gut es ist, woraus der Burggraben wirklich besteht, wer die Konkurrenten sind und ob die Aktie heute attraktiv bewertet ist oder nicht. Viel Spaß!

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Überblick: Das steckt hinter Vestas


Das Unternehmen

Vestas ist der weltweit größte Hersteller von Windkraftanlagen. Das Unternehmen wurde 1945 gegründet und sitzt in Dänemark. Knapp 30.000 Mitarbeiter arbeiten für Vestas.

Vestas hat über 66.000 installierte Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von über 113 Gigawatt.

Produkt & Geschäftsmodell

Vestas baut Windkraftanlagen. Die beiden wichtigsten Fremdwörter hier: Onshore und Offshore.

Onshore bezeichnet Windparks am Land, Offshore bezeichnet Windparks im Meer, also vor der Küste. Dazu weist Vestas noch das Service-Geschäft aus, in dem Wartungen der Windparks stecken.

Das Geschäft ist kein einfaches: Lange Planungszyklen von der Genehmigung zur Beschaffung und zur Inbetriebnahme, hohe Kapitalkosten zur Vorfinanzierung.

Aktienkurs

Der Aktienkurs hat sich über die letzten Jahre stark entwickelt:

Factsheet

Factsheet

Alle Zahlen, sofern nicht anders angegeben, in der jeweiligen Heimatwährung und TTM (= letzte 12 Monate). Zusatz 'e' = erwartet, 'YoY' = im Jahresvergleich.

Die Eckdaten

  • Land: Dänemark
  • Branche: Windkraftanlagen
  • Marktkapitalisierung: 37 Mrd. EUR
  • Umsatz: 14,5 Mrd. EUR
  • Ergebnis: 0,9 Mrd. EUR
  • Free Cashflow: 0,3 Mrd. EUR

Bewertung

  • KUV: 2,3
  • KGV: 40
  • KGVe: 36
  • KCV: 31
  • KBV: 8
  • PEG-Ratio: 3

Qualität & Wachstum

  • Verschuldungsgrad: 33%
  • Bruttomarge: 16%
  • Nettomarge: 6%
  • operatives Gewinnwachstum (letzte 3 Jahre): -15% p.a.
  • Umsatzwachstum (letzte 3 Jahre): 14% p.a.

Schauen wir uns nun an, was hinter diesen Zahlen steckt.

Business Breakdown: Geschäftsmodell analysiert


Schauen wir uns einmal an, wie das Geschäftsmodell aussieht.

Unternehmensentwicklung

Die Umsätze und EBIT-Margen von Vestas über die letzten Jahre (in EUR):

  • 2016: 10,2 Mrd., 14%
  • 2017: 9,95 Mrd., 12%
  • 2018: 10,13 Mrd., 9%
  • 2019: 12,15 Mrd., 8%
  • 2020: 14,82 Mrd., 5%

Der Umsatz steigt also seit 2018 stärker an als vorher, die operative Gewinnmarge ist aber seit 2016 rückläufig.

Der Umsatz bei Vestas lag im aktuellsten Quartal Q2 2021 leicht unter dem Vorjahr. Die EBIT-Marge bewegt sich zwischen -3,6% und 8,6%.

Vom Umsatz entstanden Vestas zuletzt ca. 90% direkte Kosten, die Bruttomarge liegt also bei ca. 10%.

Sowohl der operative als auch der freie Cashflow sind positiv.

Power Solutions & Service Business

Vestas unterteilt das eigene Geschäft in zwei Segmente:

  1. Power Solutions (ca. 80% Umsatzanteil): Das umfasst den Auf- und Ausbau von Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen, also Windkraft auf dem Land und auf dem Meer. Über 80% des Segments machen die Onshore-Anlagen aus.
  2. Service Business (ca. 20% Umsatzanteil): Das umfasst die Instandhaltung von Windkraftanlagen.

Im Jahresvergleich sind die Onshore-Aufträge um 10% gestiegen, die Offshore-Umsätze um 32% gefallen.

Der "Order Backlog", also der Umfang noch zu realisierender Projekte, liegt aktuell auf einem Allzeithoch mit 21,2 Mrd. Euro.

Ein genauerer Blick auf die Entwicklung zeigt: Die Margen liegen zwischen -7,6% und 7,5%. Die realisierten Umsätze beruhen vor allem auf Onshore-Anlagen.

Das Service Business hat einen Order Backlog von 26,9 Mrd. Euro, wovon wieder der Großteil für Onshore-Anlagen eingeplant ist. Der durchschnittliche Vertrag hat eine Laufzeit von 10 Jahren, erlaubt also Planbarkeit im Geschäft.

Die Umsätze sind deutlich konstanter als im Power Solutions Segment und erzielen deutlich höhere EBIT-Margen mit 22 - 29%.

Bewertung des Geschäftsmodells

Wie schneidet das Unternehmen in der Geschäftsmodell-Bewertung der Scorecard ab? Tiefergehende Erklärungen zu den Kriterien gibt's hier und hier.

Geschäftsmodell-Bewertung

Wiederkehrende Umsätze mit Lock-In

Die 20% der Umsätze, die dem Service-Segment zuzuordnen sind, sind wiederkehrend. Dazu haben diese etwa dreifach so hohe EBIT-Margen als das Power Solutions Geschäft. Ein Teil ist also wiederkehrend, der Rest kaum.


Netzwerkeffekte

Es gibt keine Netzwerkeffekte: Andere Käufer von Windkraftanlagen profitieren nicht wirklich davon, ob andere auch über Vestas oder Siemens Gamesa ihre Windkraftanlagen beziehen.


Skaleneffekte (Economies of Scale)

Nahezu jedes Geschäft mit geringen Margen geht über die Masse. Diese hat Vestas als weltweit größter Hersteller von Windkraftanlagen.


Proprietäre Technologie

Gibt es Technologie, die nur Vestas hat und einen Unterschied zur Konkurrenz ausmacht? Ich glaube nicht.


Marke (Branding)

Als Marktführer genießt Vestas besondere Aufmerksamkeit und Dänemark als Hauptstandort sorgt ebenfalls für Vertrauen. Die Marke ist in dem Markt aber untergeordnet wichtig.


Geschäftsmodell-Bewertung: 11 / 25

Zukunft: Burggraben, Strategie & Wachstumsperspektiven


Bevor wir gleich in die SWOT-Analyse gehen, schauen wir in die Zukunft. Wie sieht die Strategie aus? Wie ist die Konkurrenzsituation und der eigene Burggraben gegenüber der Konkurrenz? Welche Wachstumsperspektiven gibt es?

Konkurrenz

Ein Konkurrent ist Siemens Gamesa. Diese mussten vor dem Q2 2021 noch eine Gewinnwarnung veröffentlichen, was zeigt, dass der Markt kein Selbstgänger ist.

Ein paar Fakten zu Siemens Gamesa:

  • Sitz in Spanien
  • Windkraftsparte, die zu Siemens Energy gehört und mit Gamesa fusioniert wurde
  • 10 Mrd. Euro Jahresumsatz (weitestgehend konstant über die letzten Jahre) bei leichtem Verlust
  • 17 Mrd. Euro Marktkapitalisierung

Weitere Konkurrenten im Windkraftbereich sind Goldwind und GE Wind.

In meinen Augen unterscheiden sich alle Marktteilnehmer ziemlich wenig: Größtenteils werden identische oder leicht variierte Produkte vertrieben. Unterschiede liegen vor allem in der Größe und der Kapazität, die die Unternehmen ihren Auftraggebern bieten können.

Strategie

Vestas nennt im Halbjahresbericht 2021 drei Pfeiler, um in Zukunft weiter Windenergie voranzutreiben:

  1. Elektrifizierung durch erneuerbare Energie zu geringen Kosten ermöglichen
  2. Nutzung von regenerativen Energien vorantreiben
  3. Neue Lösungen entwickeln zur indirekten Elektrifizierung

Klingt für mich etwas kryptisch. Konkret: 2020 hat Vestas v.a. Partnerschaften vorangetrieben, akquiriert und sich eigenen Nachhaltigkeitskriterien verschrieben.

Weiterhin im Fokus stehen konkret das Offshore, das Onshore und das Service-Geschäft.

Außerdem sagt Vestas, dass es einige "Must Win Battles" 2020 gab:

  • Modularisierung: Der modulare Aufbau soll ein optimaler Kompromiss zwischen Standardisierung und Individualisierung sein. Die bisherige Plattformen habe bisher gut funktioniert, der Druck der Konkurrenz steigt allerdings.
  • Qualität: Neue Produkte, Kosteneinsparungen und höhere Geschwindigkeit machen es schwieriger die Qualität aufrechtzuerhalten. Diese will Vestas gewährleisten und bspw. Garantien verlängern.
  • Talent & Führung: Vestas möchte wachsen und braucht dafür die richtigen Mitarbeiter.

Neben der eigenen Strategie betont Vestas oft den wachsenden Markt für erneuerbare Energien.

Laut Bloomberg wächst speziell der Markt für Onshore-Windenergie um ca. 100% bis 2035 und der Markt für Offshore-Windenergie um ca. +33%. Das Marktvolumen wächst damit um etwa 5% jährlich.

Finanzielle Ziele

Für 2021 plant Vestas einen Umsatz von 15,5 - 16,5 Mrd. EUR. Das liegt leicht unter dem vorherigen Ausblick, aber noch etwa 8% über 2020. Auch die EBIT-Marge wird mit 5 - 7 Prozent leicht niedriger angepeilt.

Die Windkraft sieht Vestas basierend auf Studien bis 2030 um 8% jährlich steigen. Das Konkurrenzumfeld habe ich konsolidiert, was etwas Druck rausnimmt. Mit der Profitabilität ist Vestas bisher nicht zufrieden. Hier soll langfristig eine EBIT-Marge von 10% erreicht werden.

SWOT-Analyse: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken analysiert


Bewerten wir nun das Geschäftsmodell und schauen auf die Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen.

Stärken

Fassen wir die Stärken zusammen, die wir im Geschäftsmodell identifizieren konnten.

  • Lang angelegte Serviceverträge: Die Serviceverträge laufen durchschnittlich über 10 Jahre, wodurch sich eine Planbarkeit in dem Geschäftssegment ergibt.
  • Hoher Order Backlog: Vestas hat über beide Geschäftsbereiche knapp 50 Mrd. Euro als Order Backlog. Die Nachfrage ist also da und der Flaschenhals ist eher das Abarbeiten der Aufträge. Zum Vergleich: 2018 waren es "nur" 34 Mrd. Euro.
  • Etabliertes Geschäftsmodell: Vestas besteht seit über 75 Jahren, es ist also ein etabliertes Unternehmen auf dem Weltmarkt.

Schwächen

Wo Licht ist, ist meist auch Schatten. Fassen wir die Schwachstellen des Unternehmens zusammen.

  • Schwankendes Power Solutions Geschäft: Das Power Solutions Geschäft beruht auf wenigen Aufträgen mit großem Volumen, entsprechend schwankt es von Quartal zu Quartal recht stark.
  • Geringe Gewinnmargen: Die Nettomarge von Vestas liegt im mittleren einstelligen Bereich, die EBIT-Marge nur leicht darüber. Die Bruttomarge bei ca. 10%. Vestas hat also keinen großen Puffer.
  • Kapitalintensives Geschäft: Windkraftanlagen müssen mit viel Geld finanziert und gebaut werden. Das macht Vestas als Unternehmen weniger flexibel und angewiesen auf Kapital, bspw. durch Kredite.

Chancen

Wo liegen die Chancen für das Unternehmen, um zu wachsen und den Unternehmenswert zu steigern?

  • Klimawende: Immer mehr Strom soll regenerativ, also über Wind-, Wasser- oder Solarenergie gewonnen werden. Vestas ist hier die Schaufel, die es ermöglicht Windkraft zu erschließen und dauerhaft zu betreiben. Steigt der Anteil von Windkraft, profitiert auch Vestas. In den letzten 20 Jahren ist das Angebot an Windkraft laut IEA jährlich um ca. 22% gestiegen.

Bedrohungen

Es gibt bei jedem Unternehmen Risiken wie eine schwächelnde Wirtschaft, operative Fehlentscheidungen, politische Eingriffe und andere. Hier geht's nun viel mehr darum: Was könnte speziell das hier gezeigte Geschäftsmodell gefährden oder das Wachstum hemmen?

  • Niedrigere Preise aus China & Co.: Die Solarindustrie in Europa hatte schon einmal stark unter chinesischer Konkurrenz zu leiden, die deutlich günstigere Preise anbieten konnte. Auch für Vestas ist das ein Risiko: Sollte China (oder andere Schwellenländer) den Markt erobern wollen, können sie wahrscheinlich günstigere Preise anbieten oder subventionieren es sogar staatlich.
  • Margendruck: Sobald ein Segment viel Wachstum verspricht gibt es viele Unternehmen, die auch in diesen Markt wollen. Das erhöht die Kosten (Material, qualifizierte Mitarbeiter) und senkt die Gewinnmarge (durch sich unterbietende Konkurrenz). Beides kann auch Vestas drohen.
  • Politik: Durch politische Einflussnahme kann die Nachfrage befeuert werden. Branchen können aber auch als so wichtig angesehen werden, dass jedes Land diese für sich selbst beanspruchen möchte und entsprechend Verbote verhängt oder inländischen Unternehmen Subventionen zuspricht.

Aktienbewertung: Der faire Wert der Aktie


Wir haben uns jetzt ein umfangreiches Bild des Unternehmens verschafft. Schauen wir abschließend auf die Aktie, bringen Qualität und Bewertung zusammen und ziehen ein Fazit.

Der faire Wert der Aktie

Für die Ermittlung des fairen Werts (alle Erläuterungen dazu über diesen Link) habe ich folgende Annahmen über einen Zeithorizont von 10 Jahren getroffen:

#1 Umsatzwachstum

Das Umsatzwachstum nähert sich in der Berechnung vom kurzfristigen schrittweise an das langfristige Wachstum über 10 Jahre an.

  • Umsatzwachstum zuletzt: Der Umsatz ist von 2016 bis 2018 eher stagniert, dann jährlich um ca. 20% gestiegen.
  • Analystenerwartung: +5,8% in 2021 und +6,4% in 2022. Vestas selbst peilt für 2021 einen Zuwachs von 7 - 9% an. Die mittel- und langfristigen Wachstumsraten im Markt für Windenergie, die ich gefunden habe, lagen bei +5 bis +8% pro Jahr.
  • Meine kurzfristige Annahme: Ich gehe kurzfristig von 7% Wachstum aus.
  • Meine langfristige Annahme: 6% Umsatzwachstum pro Jahr. Die Klimawende bleibt ein langfristiges Thema, dazu kommen die langfristigen Verträge und Order Backlogs von Vestas.

#2 Nettomarge

Die Nettomarge lag über die letzten 5 Jahre durchschnittlich bei 7%, wobei der Trend leicht rückläufig ist. Langfristig soll die EBIT-Marge 10% betragen, wobei sie aktuell eher bei maximal 7% liegt. Ich gehe daher langfristig von 6% Nettomarge aus.

#3 Bewertungsniveau

Heute ist die Aktie mit einem KGV von 40 bewertet. Ich gehe davon aus, dass die Aktie - basierend auf den anderen Annahmen - noch mit einem eher durchschnittlichen KGV von 18 bewertet sein wird.

Meine Renditeerwartung

Renditerechner-Tool

Berechnung der Renditen in drei Szenarien. Erklärung hier. Zahlen in Heimatwährung.

Status Quo » Die Zahlen heute

Möglichst der letzten 12 Monate, also TTM (Trailing Twelve Months), um die aktuellsten Daten zu nutzen.
Anteil am Gewinn, der als Dividende ausgeschüttet, per Aktienrückkauf oder per Schuldentilgung an Aktionäre zurückgeführt wird. Bei Wachstumsunternehmen oft 0%.

Zukunft » Annahmen zur Wertentwicklung

Die kurzfristigen Werte nähern sich über einen 10-Jahres-Horizont an die langfristigen an.

↘︎
↗︎
Wachstum
kurzfristig, in % Wie stark ist das Umsatzwachstum im nächsten Jahr?
Wachstum
langfristig, in % Wie hoch wird das Umsatzwachstum in 10 Jahren erwartet?
Nettomarge
kurzfristig, in % Wie hoch ist der Nettogewinn im Verhältnis zum Umsatz heute?
Nettomarge
langfristig, in % Wie hoch ist der Nettogewinn im Verhältnis zum Umsatz in 10 Jahren? Indikatoren: Heutige Nettomarge, EBIT-Marge & Free Cashflow Marge.
KGV
langfristig Wie hoch wird das Unternehmen in 10 Jahren - auch beruhend auf den anderen Annahmen - fair bewertet sein? Je stärker die Zahlen & das Geschäftsmodell, desto höher die mögliche Bewertung.
Umsatz
Marktkapitalisierung
Wertsteigerung
Shareholder Yield
Gesamtrendite
Fairer Aktienkurs
Margin of Safety

Keine Garantie für die Zukunft.

Fortgeschrittene Optionen einblenden +

Nach dem Renditerechner sieht die Aktie aktuell tatsächlich überbewertet aus. Gerade der starke (und in meinen Augen durchaus berechtigte) Rückgang im Bewertungsniveau senkt die Rendite deutlich.

Die Scorecard

Der Score für Vestas ist leicht unterdurchschnittlich.

Pro, Contra & Fazit: Vestas Aktie jetzt kaufen?


Pro

  • Rückenwind durch Klimawende und Bedarf an regenerativer Energie
  • Gute und lang geplante Auftragslage
  • Langfristig etabliertes Geschäftsmodell

Contra

  • Geringe Gewinnmargen, die perspektivisch durch Konkurrenz eher nicht steigen werden
  • Markt, dem politische Einflussnahme droht
  • Kapitalintensives Geschäft
  • Außer der Größe wenig Differenzierungsmerkmale

Fazit

Die Vestas Aktie ist keine, die ich per se als hochqualitatives Langfrist-Investment ansehe - zu hoher Kapitalbedarf, kaum Burggraben, dünne Gewinnmargen. Ja, sie kann durchaus langfristig gute Ergebnisse erzielen und auch bestehen, hat aber keinen großen Burggraben. Der Vorteil liegt in den Skaleneffekten.


Abseits davon wäre die Vestas Aktie interessant, um sie eher kurz- und mittelfristig zu kaufen, wenn sie unterbewertet ist, um sie nach gestiegenem Bewertungsniveau zu verkaufen. Hier sehe ich aktuell aber eher eine Über- als eine Unterbewertung.


Dadurch fällt Vestas aktuell als Investment für mich raus. Leider, denn ein alteingesessenes Unternehmen aus Dänemark, das den Klimawandel bekämpft, wäre eine schöne Depotergänzung gewesen.

Tags: Vestas | Aktien: Vestas

Disclaimer: Die Inhalte stellen keine Anlageberatung, Kauf- oder Verkaufsempfehlungen dar, sondern spiegeln nur meine persönliche Meinung wider. Jede Investition ist mit Risiken verbunden, die du selbst prüfen musst. Es gibt keine Garantien. Ich kann selbst in besprochene Aktien investiert sein. * Bei Partnerlinks erhalte ich ggf. eine Provision.

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Ich bin Jannes, Jahrgang 1993 und Gründer von StrategyInvest. Seit 2011 investiere ich an der Börse. Damals habe ich mein VWL-Studium mit Finanzschwerpunkt erfolgreich absolviert und bin nun seit mehreren Jahren in der Digital- und Techbranche aktiv, aktuell als Product & Strategy Lead. Ich kenne daher Investieren, Technologie und Unternehmertum aus wissenschaftlicher Sicht, aber auch aus der Praxis. Die Erkenntnisse daraus teile ich hier.

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Auszug aus dem Manifest:

Regel #14: Wir stellen die richtigen Fragen.

Fundamentalanalyse kann vieles bedeuten. Viele Anleger schlagen sich mit irrelevanten Kennzahlen und Fragestellungen rum. Wir legen den Fokus auf die wichtigen Fragen: Es geht nicht darum, wie groß das Wachstum zuletzt war, sondern wie hoch und beständig es in Zukunft ist. Es geht um Vorteile in Geschäftsmodellen, die sich nicht einfach kopieren lassen. Es geht darum, welche Erwartung heute in Kursen eingepreist sind.

"Der Investor von heute profitiert nicht von dem Wachstum von gestern." - Warren Buffett

zum kompletten StrategyInvest Manifest »

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