von Jannes Lorenzen

Gründer, Strategie-Lead & Investor

veröffentlicht: 19. September 2021

Veeva möchte den Pharmabereich und die Biowissenschaften digitalisieren. Ein potenzieller Milliardenmarkt, der aber auch stärker mit Regulierungen und höheren Sicherheitsanforderungen zu kämpfen hat.

Dafür bietet Veeva Cloud-Software an. Weniger Papier, mehr digital. Schnellere Prozesse und Auswertungen. Das möchte Veeva ermöglichen.

Veeva scheint finanziell auf einem guten Weg: 40% Umsatzwachstum, 25% Nettomarge und über 35% Cashflowmarge. Das Geschäft wächst und wirft viel Geld ab.

Ich sehe daher drei Gründe, warum die Aktie aktuell spannend ist:

  1. 📈 Starke Fundamentalzahlen: Hohes Wachstum und hohe Profitabiliät zeigen, dass Veeva ein enorm stabiles Geschäftsmodell mit Rückenwind aufbaut.
  2. 💰 Milliardenmarkt: Der Pharma- und Medizinbereich ist enorm groß und hat durch eine alternde Bevölkerung in Industrienation tendenziell Wachstum vor sich.
  3. 🩺 Spannendes Geschäftsmodell: In vielen Branchen sind Software-Unternehmen die wertvollsten Unternehmen. Veeva ist eines der wenigen großen Pharma-Software-Unternehmen.

Mehr als genug Gründe also, dass wir uns die Aktie genauer anschauen und herausfinden, ob sich eine Investition aktuell lohnen könnte. Ist die Veeva Aktie überbewertet? Oder sollte man jetzt noch Veeva Aktien kaufen? Diesen Fragen versuchen wir uns zu nähern.

Dabei erfährst du, wie das Geschäftsmodell funktioniert und wie gut es ist, woraus der Burggraben wirklich besteht, wer die Konkurrenten sind und ob die Aktie heute attraktiv bewertet ist oder nicht. Viel Spaß!

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Überblick: Das steckt hinter dem Unternehmen


Das Unternehmen

Veeva wurde 2007 u.a. von Peter Gassner gegründet, der noch heute CEO ist. Das Unternehmen sitzt in den USA. Kunden sind u.a. Pfizer und Amgen.

Der Börsengang folgte 2013, etwa ab 2016 ging es dann mit dem Aktienkurs bergauf. Heute ist Veeva über 50 Mrd. US-Dollar wert.

Produkt & Geschäftsmodell

Veeva bietet Cloud-Lösungen für die globale Biowissenschaft-Industrie an. Damit möchten sie die beste Lösung bieten, um die operativen Herausforderungen und regulatorischen Anforderungen zu meistern.

Was wird also konkret angeboten?

  • Software
  • Daten
  • Beratung

Die Beziehung zu Kunden kann dort gepflegt werden (CRM), Kundendaten angelegt werden, Daten exportiert und analysiert werden und mehr.

Diese Angebote werden von Kunden vor allem in der Forschung und im Vertrieb eingesetzt. Dadurch sollen Produkte schneller entwickelt und an den Markt gebracht werden, effektiver verkauft werden und dauerhaft in Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen stehen.

Konkretes Beispiel: Ein Pharmaunternehmen entwickelt Augentropfen. Der Vertriebsmitarbeiter findet über Veeva die nächsten Augenärzte und Kliniken, denen der diese vorstellen möchte. Mit dem iPad unterm Arm kommt er vorbei und zeigt über Veeva alle Inhalte und Studien, die dazu durchgeführt werden. Im Anschluss kann er über Veeva per Mail nachhaken und in den Analysetools den Erfolg beobachten.

Die Inhalte und Studien, die dem zugrundeliegen, werden von Mitarbeitern aus anderen Abteilungen gepflegt. So kann nahtlos zusammengearbeitet werden. Laut Veeva verbessert das zahlreiche Kennzahlen:

Aktienkurs

Der Aktienkurs hat sich über die letzten Jahre stark entwickelt:

Factsheet

Factsheet

Alle Zahlen, sofern nicht anders angegeben, in der jeweiligen Heimatwährung und TTM (= letzte 12 Monate). Zusatz 'e' = erwartet, 'YoY' = im Jahresvergleich.

Die Eckdaten

  • Land: USA
  • Branche: Video-Streaming
  • Marktkapitalisierung: 46 Mrd. USD
  • Umsatz: 1,7 Mrd. USD
  • Ergebnis: 0,4 Mrd. USD
  • Free Cashflow: 0,8 Mrd. USD

Bewertung

  • KUV: 29
  • KGV: 115
  • KGVe: 87
  • KCV: 64
  • PEG-Ratio: 4

Qualität & Wachstum

  • Verschuldungsgrad: 2%
  • Bruttomarge: 73%
  • Nettomarge: 26%
  • operatives Gewinnwachstum (letzte 3 Jahre): 34% p.a.
  • Umsatzwachstum (letzte 3 Jahre): 28% p.a.

Schauen wir uns nun an, was hinter diesen Zahlen steckt.

Business Breakdown: Geschäftsmodell analysiert


Schauen wir uns einmal an, wie das Geschäftsmodell aussieht.

Unternehmensentwicklung

Das letzte Quartal war wieder stark. CFO Bowman hebt vor allem die Vault Plattform als Wachstumstreiber hervor:

“It was a strong quarter of financial performance with impressive execution across the business, I am particularly excited about Veeva Vault Platform, which is a powerful asset for Veeva. It’s a key foundation to develop new innovative products with remarkable speed and will be a strong engine for growth to 2025 and beyond.”

Der Umsatz ($) von Veeva steigt stetig seit Börsengang:

  • 2013: 130 Mio.
  • 2014: 210 Mio.
  • 2015: 313 Mio.
  • 2016: 409 Mio.
  • 2017: 551 Mio.
  • 2018: 691 Mio. (+25%)
  • 2019: 862 Mio. (+25%)
  • 2020: 1.104 Mio. (+28%)
  • 2021: 1.465 Mio. (+33%)
  • 2022e: 1.830 Mio. (+25%)

2015 hat Veeva Zinc Ahead übernommen, 2019 Crossix (für Patientendaten und -analysen) und Physicians World. Dadurch sind die Umsätze im GJ 2020 um 20 Mio. und im GJ 2021 um 100 Mio. höher.

Der orange Teil der folgenden Grafik zeigt die Umsätze, die aus wiederkehrenden Verträgen entstehen. In grau sind die Service-Umsätze.

Die Abo-Umsätze werden in zwei Segmente geteilt:

  1. Commercial Cloud (aktuell +15%): Dieses Segment dient vor allem der Steigerung des Umsatzes der Kunden. Das umfasst CRM, also Software zur Akquise und Kundenpflege. Neben der Plattform gibt es Addons, bspw. zur Datenvisualisierung, Mailverkehr und Online-Meetings. Außerdem sind Lösungen zum Verknüpfen von Ärzten mit der Industrie enthalten. Dazu kommen die Daten und Analyselösungen, mit denen Studien und sogar Werbemaßnahmen effektiver durchgeführt werden können.
  2. Vault (aktuell +34% YoY): In diesem Segment sind v.a. Anwendungen enthalten um Inhalte zu steuern, die bspw. für Außenkommunikation und Marketing genutzt werden (Veeva Vault for Commercial Content Management), sowie Funktionalitäten um die Forschung zu unterstützen hinsichtlich der Qualität, Regularien und Sicherheit (Veeva Development Cloud). Das Ziel: Überall im Unternehmen sollen alle Prozesse und Inhalte verfügbar sein.

Beide Segmente machen aktuell jeweils etwa die Hälfte aus, wobei der Vault-Bereich zuletzt stärker gestiegen und mittlerweile leicht größer ist.

Ein Blick auf die Billings verrät noch etwas Interessantes. Die Wachstumsraten gleichen dem Umsatz, tendenziell führen höhere Billings im gleichen Jahr oder ein Jahr später zu leicht höherem Umsatz.

Billings geben an, wieviel durch bereits abgeschlossene Verträge in einem Jahr in Rechnung gestellt wird. Umsätze werden dann verbucht, wenn die Leistung tatsächlich erbracht wird. Entsprechend laufen Billings in der Regel etwas vor dem Umsatz.

Das Wachstum der Billings wird in Q2 2022 mit +21% vorhergesagt, also niedriger als der Umsatz mit +25%. Das könnte ein Indikator für sinkendes Wachstum sein. Immerhin: Die Prognose lag zwei Quartale vorher noch bei nur +17% bei den Billings.

Entwicklung der Gewinnmargen

Wo fließt das Geld hin, dass Veeva einnimt?

Aktuell wird etwa 20% in Forschung & Entwicklung investiert, was okay ist. Ein Großteil des Geldes bleibt tatsächlich als Gewinn über.

Die Bruttomarge im SaaS-Geschäft ist mit 85% sehr hoch. Die Service-Marge ist mit ca. 30% deutlich niedriger. Im Durchschnitt liegt Veeva bei ca. 75%, was immer noch ein guter Wert ist.

Entsprechend ist auch der operative Gewinn gleichauf mit dem Gewinn gestiegen. Die operative Marge hat jedes Jahr zugelegt und lag zuletzt bei starken 40%.

Der operative Cashflow lag 2021 bei 32% und wird im Geschäftsjahr 2022 vermutlich bei 39% liegen.

Bewertung des Geschäftsmodells

Wie schneidet das Unternehmen in der Geschäftsmodell-Bewertung der Scorecard ab? Tiefergehende Erklärungen zu den Kriterien gibt's hier und hier.

Geschäftsmodell-Bewertung

Wiederkehrende Umsätze mit Lock-In

Wird wiederkehrender Umsatz mit hohen Wechselkosten erzielt?

Die Umsätze sind zu über 80% wiederkehrend. Der Lock-In ist stark: Da Veeva am Kern der Geschäftsmodelle sitzt, nämlich an der Forschung und dem Vertrieb, wird der Partner hier nur im Notfall die Software austauschen wollen.


Netzwerkeffekte

Wird das Produkt besser, je mehr Kunden es nutzen?

In meinen Augen treten keine großen Netzwerkeffekte ein. Beim Umgang mit Daten könnten diese aber, sollte es partnerübergreifende Freigaben geben, auch anderen helfen. Je mehr Daten, desto besser für alle. Hier vermute ich aber, dass die Möglichkeiten durch regulatorische Maßnahmen begrenzt sind.


Skaleneffekte (Economies of Scale)

Wird das Geschäftsmodell mit zunehmender Größe widerstandsfähiger?

Größe hilft Veeva um mit regulatorischen Problemen fertig zu werden. Dazu kommt die Service-Sparte und eigene Entwickler, die die Implementierung fördern und sicherstellen können - vor allem dann, wenn die Unternehmen dafür nicht genug Ressourcen haben.


Proprietäre Technologie

Besitzt das Unternehmen eigene Technologie oder Patente, die nicht einfach kopiert werden können?

Veeva beruht auf Technologie, die hier maßgeschneidert auf die Kernzielgruppe zugeschnitten ist.


Marke (Branding)

Hat das Unternehmen eine starke Marke, die das Geschäftsmodell nach vorne bringt?

Ob Veeva eine starke Marke im Markt ist, ist schwer zu beurteilen. Ich denke, dass Veeva gut da steht, es aber kein wirkliches Alleinstellungsmerkmal ist.


Geschäftsmodell-Bewertung: 20 / 25

Zukunft: Burggraben, Strategie & Wachstumsperspektiven


Bevor wir gleich in die SWOT-Analyse gehen, schauen wir in die Zukunft. Wie sieht die Strategie aus? Wie ist die Konkurrenzsituation und der eigene Burggraben gegenüber der Konkurrenz? Welche Wachstumsperspektiven gibt es?

Konkurrenz

Als Konkurrenten nennt Veeva im Geschäftsbericht folgende:

  • bei der Commercial Cloud: Kunden haben veraltete Lösungen von Oracle oder Microsoft. Sie können auch jetzt auf nicht-segmentspezifische Lösungen von Box, AWS oder Microsoft setzen. Ein direkter Konkurrent ist IQVIA, welcher auf der Salesforce Plattform aufbaut und mit knapp 50 Mrd. USD ähnlich viel wert ist wie Veeva. IQVIA setzt mit über 10 Mrd. USD deutlich mehr um, wächst aber langsamer.
  • bei Vault: Hier sind Microsoft, OpenText, Sparta Systems und Oracle die Konkurrenten, da Veeva hier auch teilweise außerhalb des eigenen Kernmarktes verkauft.

Strategie

Leider hält Veeva sich in Richtung der Aktionäre ziemlich bedeckt. Grundlegend lassen sich aber einige Prinzipien von Veeva aus den Jahresberichten extrahieren:

  • einen klaren und korrekten Zielmarkt fokussieren
  • Produktexzellenz und Innovation bieten
  • auf den Erfolg der Kunden konzentrieren
  • starkes Wachstum bei hoher Profitabilität liefern

Gerade der letzte Punkt ist einer, den der CEO auch in einem Interview betont: Wachstum muss nicht zwangsweise Geld verbrennen.

Unterm Strich lassen sich, basierend auf der Historie von Veeva, einige Erfolgsfaktoren erkennen, auf denen Veeva immer noch aufbaut:

  1. Fokus auf eine Industrie: Dadurch hat Veeva weniger Konkurrenz und kann die Kunden sehr gut bedienen. Dazu kommt schnelle Profitabilität.
  2. Profitables Wachstum: Durch die Überschüsse ist Veeva selbst in der Lage Investitionen zu tätigen und Wachstum zu finanzieren.
  3. Technologischer Vorsprung: Veeva ist als Cloud-Lösung moderner als die Technologie der Biowissenschaftsunternehmen.

Finanzielle Ziele

Veeva plant für 2022:

  • einen Umsatz von ca. 1,83 Mrd. USD (+24% YoY)
  • davon sind ca. 80% Abo-Umsätze und 20% Service-Umsätze
  • ein operatives Ergebnis von 730 Mio. USD (+90% YoY), was einer operativen Marge von 40% entspricht

SWOT-Analyse: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken analysiert


Bewerten wir nun das Geschäftsmodell und schauen auf die Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen.

Stärken

Fassen wir die Stärken zusammen, die wir im Geschäftsmodell identifizieren konnten.

  • Rule of 40 deutlich übertroffen: Das Umsatzwachstum liegt fürs aktuelle Geschäftsjahr bei etwa 25%, die operative Marge bei 40%. Entsprechend ist die Rule of 40 mit einem Wert von 65 deutlich übertroffen.
  • Wiederkehrende Umsätze mit Lock-In Effekt: Veeva erzielt zu etwa 80% wiederkehrende Umsätze. Gerade bei bestehenden Daten wird ein Umzug nur im Fall der Fälle vorgenommen, was Veevas Position stärkt.
  • Krisensichere Branche: Die Biowissenschaften und der Pharmabereich im Allgemeinen sind weitestgehend krisensicher, da sie benötigt werden und dauerhaft geforscht wird.
  • Regulatorik als Burggraben: Regulatorische Vorgaben erschweren den Einstieg in den Markt. Für Neulinge hat das Nachteile, für bestehende Unternehmen im Markt aber Vorteile, da es Neulinge abschreckt. Geringe Konkurrenz und hohe Einstiegshürden sind das Fundament für hohe Gewinnmargen.
  • Finanzielle Situation: Durch die hohen Erträge ist Veeva nicht auf Kapitalerhöhungen oder Finanzierungen angewiesen, sondern kann aus eigener Kraft wachsen.

Schwächen

Wo Licht ist, ist meist auch Schatten. Fassen wir die Schwachstellen des Unternehmens zusammen.

  • Gewisse Kundenkonzentration: Veeva hat aktuell etwa 1.000 Kunden. Das ist deutlich konzentrierter als bei B2C-Geschäftsmodellen. Das ist okay, wenn aber einige wenige Kunden große Umsatzanteile haben und diese irgendwann wegfallen, kann das die Fundamentalzahlen stark beeinflussen.

Chancen

Wo liegen die Chancen für das Unternehmen, um zu wachsen und den Unternehmenswert zu steigern?

  • Wachsender Healthcare- und Daten-Bedarf: Es fallen immer nur mehr Daten an, die analysiert werden können. Auch der demografische Wandel trägt dazu bei, dass Menschen v.a. in Industrienationen tendenziell älter werden und höherer Bedarf nach medizinischen Lösungen besteht. Von beiden Trends profitiert Veeva.
  • Internationalisierung: Veeva ist bisher vor allem in den USA aktiv. Damit geht noch viel Wachstumspotenzial in der Welt einher. Aber: Durch die regulatorischen Hürden würde ich hier keinen einfachen Durchmarsch erwarten.

Bedrohungen

Es gibt bei jedem Unternehmen Risiken wie eine schwächelnde Wirtschaft, operative Fehlentscheidungen, politische Eingriffe und andere. Hier geht's nun viel mehr darum: Was könnte speziell das hier gezeigte Geschäftsmodell gefährden oder das Wachstum hemmen?

  • Billings < Umsatz: Die Billings werden mit +21% niedriger erwartet als der Umsatz mit +25%. Da die Billings in der Regel den Umsatz etwas vorwegnehmen, deutet das auf ein sinkendes Wachstum hin (und werde ich so entsprechend in der finalen Bewertung berücksichtigen).
  • Insider verkaufen: Wissen Insider (bspw. das Management) etwas, was wir nicht wissen? Möglich. Bei Veeva zeigt das Insider Trading ein interessantes Bild: Seit 2018 gab es von Insidern nur Verkäufe, keine Käufe. Der Aktienkurs hat in der Zeit trotzdem stark zugelegt und gerade prozentual haben die Verkäufe im Verhältnis zum Börsenwert abgenommen. Gut möglich, dass Mitarbeiter mit Aktien bezahlt werden und Verkäufe der einzige Weg sind, diese in Geld umzuwandeln. Ein fader Beigeschmack kann trotzdem bleiben.

Aktienbewertung: Der faire Wert der Veeva Aktie


Wir haben uns jetzt ein umfangreiches Bild des Unternehmens verschafft. Schauen wir abschließend auf die Aktie, bringen Qualität und Bewertung zusammen und ziehen ein Fazit.

Der faire Wert der Aktie

Für die Ermittlung des fairen Werts (alle Erläuterungen dazu über diesen Link) habe ich folgende Annahmen über einen Zeithorizont von 10 Jahren getroffen:

#1 Umsatzwachstum

Das Umsatzwachstum nähert sich in der Berechnung vom kurzfristigen schrittweise an das langfristige Wachstum über 10 Jahre an.

  • Umsatzwachstum zuletzt: 28% pro Jahr, in den letzten Jahren durch Akquisitionen leicht nach oben verzerrt.
  • Analystenerwartung: Analysten erwarten +25% für das Geschäftsjahr 2022 (endet Januar 2022, ist also schon halb um) und damit 1,8 Mrd USD. Das entspricht ziemlich genau der Erwartung von Veeva selbst. Für 2023 wird ein Plus von 19% erwartet.
  • Meine kurzfristige Annahme: 23% p.a.
  • Meine langfristige Annahme: 9% p.a.

#2 Nettomarge

Die Nettomarge liegt heute bei 26%. Hier halte ich langfristig 30% für realistisch, da Veeva die Margen zuletzt stetig ausbauen konnte und die operative Marge mit 40% schon heute genug Luft bietet.

#3 Bewertungsniveau

Ich gehe davon aus, dass die Aktie - basierend auf den anderen Annahmen - noch mit einem überdurchschnittlichen KGV von 25 bewertet sein wird, da das Geschäftsmodell stark ist und die Marge hoch.

Meine Renditeerwartung

Renditerechner-Tool

Berechnung der Renditen in drei Szenarien. Erklärung hier. Zahlen in Heimatwährung. Aktienticker: VEEV.

Status Quo » Die Zahlen heute

Möglichst der letzten 12 Monate, also TTM (Trailing Twelve Months), um die aktuellsten Daten zu nutzen.
Anteil am Gewinn, der als Dividende ausgeschüttet, per Aktienrückkauf oder per Schuldentilgung an Aktionäre zurückgeführt wird. Bei Wachstumsunternehmen oft 0%.

Zukunft » Annahmen zur Wertentwicklung

Die kurzfristigen Werte nähern sich über einen 10-Jahres-Horizont an die langfristigen an.

↘︎
↗︎
Wachstum
kurzfristig, in % Wie stark ist das Umsatzwachstum im nächsten Jahr?
Wachstum
langfristig, in % Wie hoch wird das Umsatzwachstum in 10 Jahren erwartet?
Nettomarge
kurzfristig, in % Wie hoch ist der Nettogewinn im Verhältnis zum Umsatz heute?
Nettomarge
langfristig, in % Wie hoch ist der Nettogewinn im Verhältnis zum Umsatz in 10 Jahren? Indikatoren: Heutige Nettomarge, EBIT-Marge & Free Cashflow Marge.
KGV
langfristig Wie hoch wird das Unternehmen in 10 Jahren - auch beruhend auf den anderen Annahmen - fair bewertet sein? Je stärker die Zahlen & das Geschäftsmodell, desto höher die mögliche Bewertung.
Umsatz
Marktkapitalisierung
Wertsteigerung
Shareholder Yield
Gesamtrendite
Fairer Aktienkurs
Margin of Safety

Keine Garantie für die Zukunft.

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Die Scorecard

Pro, Contra & Fazit: Veeva Aktie jetzt kaufen?


Pro

  • Starkes Geschäftsmodell mit wiederkehrenden Umsätzen und Lock-In Effekt
  • Solides Wachstum bei hoher Profitabilität: Rule of 40 deutlich übertroffen
  • Zielmarkt, der auch in Zukunft relevant sein und vermutlich an Relevanz gewinnen wird
  • Technologisch gut und zukunftsfähig aufgestelltes Geschäftsmodell

Contra

  • Hohes Bewertungsniveau
  • Leichte Warnindikatoren durch Insider Selling (in meinen Augen nachvollziehbar) und Billings, die langsamer wachsen als der Umsatz

Fazit

Enorm attraktives Geschäftsmodell, das wenig zu wünschen übrig lässt: Starke Fundamentalzahlen, wiederkehrende Umsätze mit Lock-In Effekt, hohe Gewinnmargen, krisensichere und tendenziell wichtiger werdende Branche.


Einzig und allein die Bewertung trübt das Bild für mich. Ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 30 ist hoch und Veeva damit nicht unterbewertet, in meinen Augen ist dieses Bewertungsniveau auch weitestgehend gerechtfertigt.

Tags: Veeva | Aktien: Veeva

Disclaimer: Die Inhalte stellen keine Anlageberatung, Kauf- oder Verkaufsempfehlungen dar, sondern spiegeln nur meine persönliche Meinung wider. Jede Investition ist mit Risiken verbunden, die du selbst prüfen musst. Es gibt keine Garantien. Ich kann selbst in besprochene Aktien investiert sein. * Bei Partnerlinks erhalte ich ggf. eine Provision.

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Ich bin Jannes, Jahrgang 1993 und Gründer von StrategyInvest. Seit 2011 investiere ich an der Börse. Damals habe ich mein VWL-Studium mit Finanzschwerpunkt erfolgreich absolviert und bin nun seit mehreren Jahren in der Digital- und Techbranche aktiv, aktuell als Product & Strategy Lead. Ich kenne daher Investieren, Technologie und Unternehmertum aus wissenschaftlicher Sicht, aber auch aus der Praxis. Die Erkenntnisse daraus teile ich hier.

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Auszug aus dem Manifest:

Regel #7: Wir kaufen nicht nur, weil etwas steigt.

Einige Aktionäre kaufen Aktien nur wegen eines „Geheimtipps“, eines steigenden Kurses oder eines Hypes und merken erst dann, wenn sie fällt, dass die Geschäftszahlen die Bewertung kaum rechtfertigen konnten. Angesagte Aktien können auch gute Aktien sein. Sie nur wegen eines Hypes zu kaufen, wäre aber kurzfristige Spekulation. Und wir wissen: Nur weil eine Aktie gut ist, stark wächst oder im Hype ist, heißt es nicht, dass sie auf Dauer überdurchschnittlich gute Renditen abwirft. Oftmals ist das Gegenteil der Fall.

zum kompletten StrategyInvest Manifest »

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