Nachhaltigkeit gewinnt bei Investoren an Bedeutung. Aber es gibt viele unterschiedliche Kriterien und Kennzahlen, nach denen Aktien als gut oder als schlecht eingestuft werden. Sie sind auch unterschiedlich streng.
Diese führen dazu, dass einige Aktien mal als gut, mal als schlecht gelten. Außerdem ist gut nicht gleich nachhaltig, sondern beinhaltet auch andere Kriterien, die bei gängigen Kennzahlen und Indizes eine Rolle spielen.
Tipp: Was allgemein von nachhaltigem Investieren zu erwarten ist, ob es mehr oder weniger Rendite bringt, warum gut gemeint nicht immer gut gemacht ist und welche Vor- und Nachteile es insgesamt bringt diskutiere ich u.a. im Deep Dive der Academy und auch schon im Podcast.
Was macht ein gutes Unternehmen aus?
Oft wird von Nachhaltigkeit als zentralem Fakt gesprochen. Die meisten Anleger wollen aber eigentlich ein Unternehmen, das der Welt unterm Strich Gutes tut.
Dazu der Hinweis: Die meisten Unternehmen verkaufen Produkte, die andere freiwillig kaufen, weil diese Produkte sie selbst besser stellen. Das mag man nicht in jedem Fall nachvollziehen können, ist aber eine Eigenschaft die zeigt, dass auch Umsatz und verkaufte Produkte prinzipiell ein gutes Zeichen sind.
Aber was sind abseits davon entscheidende Kriterien?
- Nachhaltigkeit: Wie geht das Unternehmen mit dem Klimawandel um? Bietet es Produkte und Lösungen, die zu mehr oder zu weniger Schadstoffausstoß beitragen? Werden eigene CO2-Emissionen kompensiert?
- Unternehmensführung (Governance): Wird das Unternehmen verantwortungsbewusst geführt? Wie transparent agiert das Unternehmen? Wie ist der Umgang mit Konkurrenten?
- Soziale Verantwortung: Werden Mitarbeiter und Zulieferer fair bezahlt? Wie werden die Mitarbeiter behandelt? Ist das Unternehmen nicht in Ländern aktiv, die gegen Menschenrechte verstoßen? Ist das Unternehmen nicht in kritischen Branchen wie der Rüstungsindustrie aktiv?
Darüber hinaus können viele dieser Kriterien auch auf Staaten angewandt werden, wenn es um Beurteilung von Staatsanleihen geht.
Die Kriterien können zudem in Aktienindizes und ETFs unterschiedlich umgesetzt werden:
- Rating: Unternehmen werden anhand der Kriterien eingeschätzt und die besten landen in einem Index.
- Gewichtung: Unternehmen können nach ihrem Rating gewichtet werden oder bei einer Gewichtung nach Marktkapitalisierung aufgenommen werden.
- Best-in-class Ansatz: Die besten Unternehmen jeder Branche landen im Segment, sodass immer noch schlechte Branchen enthalten sein können (zugunsten besserer Diversifikation).
- Ausschlusskriterien: Unternehmen werden anhand bestimmter Kriterien gänzlich ausgeschlossen.
Die wichtigsten Ratings im Überblick
Es gibt einige Begriffe, die du im Zuge nachhaltigen Investierens immer wieder sehen wirst. Was steckt dahinter und was unterscheidet diese?