Ein Manifest (lateinisch manifestus) ist eine öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten.
Dieses Manifest richtet sich an alle Qualitätsaktionäre. Es ist das Fundament von StrategyInvest und gibt für alle Inhalte und Analysen die Leitplanken vor.
Das StrategyInvest Manifest
Wir vertrauen auf die Aktienmärkte.
Aktien sind seit Beginn der Finanzmärkte die renditestärkste aller Anlageklassen. Sie haben Weltkriege, Wirtschaftskrisen, Hyperinflationen, unterschiedlichste politische Regime und mehr überstanden. Aktienmärkte steigen langfristig zu 99,9% - und darauf vertrauen wir.
Wir kaufen aus fundamentaler Überzeugung.
Es gibt Trends, Hypes, angebliche Geheimtipps, Aktienkurse und viel Spektakel. Das ignorieren wir. Wir schauen darauf, was wirklich hinter einem Unternehmen steckt. Wir machen die Arbeit, die sich die oberflächlichen Trader nicht machen wollen. Wir verschaffen uns unser eigenes Bild.
Wir suchen Qualität.
Es ist okay, in besonders günstige Aktien zu investieren. Es ist aber vor allem eine kurzfristige Strategie. Langfristig setzt sich Qualität durch, die zu einem fairen Preis gekauft wird.
„Es ist viel besser, ein wunderbares Unternehmen zu einem fairen Preis zu kaufen als ein passables Unternehmen zu einem wunderbaren Preis.“ - Warren Buffett
Wir legen mittel- und langfristig an.
Die Finanzwissenschaft weiß längst: Je mehr getradet und je öfter ins Depot geschaut wird, desto schlechter die Rendite. Market Timing, also Einschätzen kurzfristiger Marktbewegungen, funktioniert nicht und richtet mehr Schaden als Nutzen an.
Langfristig anlegen ist erfolgversprechender und entspannter. Und: Es ist der einzige Anlagehorizont, der logisch zu einer fundamentalen Bewertung, an die sich der Aktienkurs mit der Zeit im Optimalfall annähert, passt.
Wir schätzen die Gesetze der Finanzmärkte.
Die Finanzmärkte sind gut untersucht und haben einige fundamentale Gesetze, die wie die Schwerkraft auf Materie wirken. Es sind Gesetze, die Aktienkurse und Aktienmärkte langfristig bestimmen und durch die wir "das große Ganze" verstehen. Wer die Gesetze der Finanzmärkte nicht kennt, erfährst sie in dieser Videoserie.
Wir sind geduldig.
Viele Dinge brauchen einfach Zeit. Sie lassen sich nicht übers Knie brechen. Auch Aktien können kurzfristig irrationale Richtungen einschlagen. Wer fundamentale Unterbewertungen feststellt, braucht Geduld, bis der Markt diese überhaupt erkennen kann. Ständiges Überprüfen von Aktienkursen hilft dabei nicht. Wir geben unseren Aktien Zeit um zu wachsen.
Wir kaufen nicht nur, weil etwas steigt.
Einige Aktionäre kaufen Aktien nur wegen eines „Geheimtipps“, eines steigenden Kurses oder eines Hypes und merken erst dann, wenn sie fällt, dass die Geschäftszahlen die Bewertung kaum rechtfertigen konnten. Angesagte Aktien können auch gute Aktien sein. Sie nur wegen eines Hypes zu kaufen, wäre aber kurzfristige Spekulation. Und wir wissen: Nur weil eine Aktie gut ist, stark wächst oder im Hype ist, heißt es nicht, dass sie auf Dauer überdurchschnittlich gute Renditen abwirft. Oftmals ist das Gegenteil der Fall.
Wir diversifizieren.
Wir wissen, dass wir nicht alles wissen können. Diversifikation ist daher der beste Schutz vor zu großen Risiken. Indem wir diversifizieren schützen wir uns vor den Börsenlaunen und Extremen. Dafür setzen wir nicht nur auf einzelne Branchen, Trends oder Märkte. Wir schaffen eine breite Grundlage, nutzen dafür einzelne Aktien oder ETFs.
Wir schätzen Tiefe.
Wir brauchen nicht noch mehr News, Kursticker, Alertings oder Geheimtipps. Das brauchen nur Medien. Wir brauchen mehr durchdachte Informationen, fundiertes Know-how und klare Gedanken. Mehr Tiefe, weniger ablenkendes Börsengeschrei.
Wir sind uns einig, uneinig zu sein.
Es gibt unzählige unterschiedliche Meinungen an der Börse und zu einzelnen Aktien. Und das ist völlig okay. Wir sehen andere Meinungen nicht als Gefahr, sondern als Bereicherung. "Agree to disagree".
Wir wissen, dass es nicht nur um uns geht.
Unternehmen sind nicht nur für die Aktionäre da, sondern haben eine Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern und der Gesellschaft.
Ich bin fest überzeugt: Menschen haben individuelle Ansichten und Motive. Zum Glück. Und Unternehmen sind selten komplett gut oder komplett schlecht - und auch diese Einschätzung ist oft individuell und nicht einfach zu treffen. Aber: Wer es sich leisten kann, sollte destruktive Geschäftsmodelle, deren Erfolg automatisch eine schlechtere Welt bedeuten würde, nicht unterstützen. Es gibt dann immer noch mehr als genug Möglichkeiten.
Wir kennen keine Garantien.
An der Börse geht's nie um Garantien, sondern um Wahrscheinlichkeiten. Erfolgreich investieren bedeutet 6 von 10 mal richtig zu liegen, nicht 10 von 10 mal. Und es bedeutet, auch mal ziemlich falsch liegen zu können, ohne, dass es die Geldanlage in Frage stellen würde.
"Wenn du gut bist, liegst du sechs von zehn Mal richtig. Du wirst nie neun von zehn Mal richtig sein." - Peter Lynch
Wir widerlegen unsere eigenen Ideen.
Gute Ideen hat jeder. Die wenigsten schaffen es aber, eigene Ideen selbst zu widerlegen und die Gegenseite einzunehmen. Wir fragen uns: Was spricht gegen meine These? Warum könnte ich falsch liegen?
„Du musst dich zwingen, gegensätzliche Argumente zu erwägen. Besonders, wenn sie deine liebsten Ideen in Frage stellen.“ - Charlie Munger
Wir stellen die richtigen Fragen.
Fundamentalanalyse kann vieles bedeuten. Viele Anleger schlagen sich mit irrelevanten Kennzahlen und Fragestellungen rum. Wir legen den Fokus auf die wichtigen Fragen: Es geht nicht darum, wie groß das Wachstum zuletzt war, sondern wie hoch und beständig es in Zukunft ist. Es geht um Vorteile in Geschäftsmodellen, die sich nicht einfach kopieren lassen. Es geht darum, welche Erwartung heute in Kursen eingepreist sind.
"Der Investor von heute profitiert nicht von dem Wachstum von gestern." - Warren Buffett
Wir bleiben Realisten.
Wenn's schlecht läuft, dürfen wir optimistisch sein. Und wenn es gut läuft, sollten wir demütig sein. Die Börse ist ein Auf und Ab und wird es bleiben. Niemand wird dauerhaft überragen und Wunderrenditen erzielen, einige Trends werden bleiben, andere vergehen. Wir bleiben auf dem Boden und realistisch in unserer Erwartungshaltung.
Wir kennen unsere Schwächen.
Die Verhaltensökonomen wissen, wie irrational wir uns oft in unseren Finanzen und in unserer Wahrnehmung verhalten. Das Schlimmste: Die meisten "kognitiven Verzerrungen", wie Wissenschaftler sie nennen, merken wir nicht mal. Wir nutzen das Wissen der Anlegerpsychologie, beobachten und reflektieren uns selbst, um uns vor Fehlern zu bewahren.
Wir bilden uns weiter.
Die Intuition aus dem "echten" Leben - mehr Zeit zu investieren, viel zu handeln, nur Wachstum zu suchen etc. - führt an der Börse nachweislich zu schlechten Ergebnissen. Die Historie, Finanzwissenschaft und kluge Köpfe halten viel Wissen bereit, das wir suchen und nutzen. Auch neue Technologien und Gedanken nehmen wir auf, statt in alten Denkmustern gefangen zu bleiben. Wir bilden uns nicht ein, dass wir alles wissen, sondern bilden uns weiter.
Wir sind nicht nur Aktionäre.
Die Geldanlage soll unser Leben bereichern, nicht einschränken. Wir müssen nicht täglich unser Depot checken oder darüber spekulieren, ob der Markt jetzt steigt, fällt oder stagniert. Die Geldanlage ist nicht unser Leben, sondern nur ein bereichernder Teil davon.
Wir bleiben.
Aktienkäufe werden auch mal schief gehen und Aktienmärkte werden auch mal fallen. Ob es uns gefällt oder nicht: Wir rechnen damit. Wir können nachkaufen. Wir können auch nichts tun. Aber: Wir bleiben dabei.
Wir sind dankbar.
Die eigene Geldanlage soll funktionieren. Sie darf auch Spaß machen. Wir können mit ihr gezielt Unternehmen unterstützen, Thesen austesten und uns weiterbilden. Wir sind dankbar, dass wir uns mit solchen Fragestellungen beschäftigen dürfen.