IBM, auch „Big Blue“ genannt, ist nicht wirklich aufregend. Im Gegenteil: Es ist ein eingestaubter Tech-Konzern, der seine besten Zeiten hinter sich hat und von der Konkurrenz überholt wurde.
Genauer dieser Langweiler hat allerdings über die letzten Monate eine stabile Rendite geliefert, während alle Tech-Indizes deutlich verloren haben. Schauen wir also auf die Entwicklung, die Zahlen und wie das Unternehmen nach der Abspaltung aussieht. Viel Spaß!
IBMs Ausgangslage & meine Kaufthese
IBM bietet Unternehmen eine umfassende IT-Infrastruktur an. Sie setzen Computer, Server und Netzwerke auf und beraten Unternehmen dazu. Auf den Cloud-Zug ist IBM dabei erst ziemlich spät – und zweifelsfrei zu spät – aufgesprungen, gehört mittlerweile aber auch zum Portfolio. Gerade der aufgekaufte Hybrid-Cloud-Anbieter Red Hat, den IBM sich 34 Mrd. Dollar kosten lassen hat, ist hier von Bedeutung.
Ich selbst habe IBM im Jahr 2019 gekauft. Die These war Value getrieben und kurzgefasst: IBM ist profitabel und in einem Markt mit Rückenwind.
Ende 2020 habe ich IBM erneut ausführlich analysiert. Das KGV lag bei 13, das KGVe bei 10, das KCV bei 7. Der Umsatz stagnierte, der Gewinn ging leicht zurück, war aber leicht steigend prognostiziert.
In meiner Renditeerwartung ergab sich ~5% Dividendenrendite und ~4% Wertsteigerung, was zu einer Unterbewertung von 20% führte. Seitdem ist die Aktie tatsächlich um 40% gestiegen, steht damit heute (in Euro) etwa 5% über dem höchsten Kurs der letzten fünf Jahre, während alle Big Tech Aktien 20% und mehr darunter liegen.
Dabei hat IBM seitdem zusätzlich ~5% Dividendenrendite gezahlt und einen Unternehmensanteil abgespalten, den Aktionäre als separate Aktie ins Depot gebucht bekommen haben. Diese Effekte verbessern die effektive Rendite von IBM weiter.
Wie hat IBM sich seitdem entwickelt?
IBM lässt sich nur verstehen, wenn wir die Aufspaltung kennen, die im September 2021 stattgefunden hat. Danach schauen wir auf die aktuellsten Quartalszahlen.