von Jannes Lorenzen

Gründer, Strategie-Lead & Investor

veröffentlicht: 28. Februar 2021

Dropbox war eines der ersten Unternehmen, dass das Speichern, Abrufen und Teilen von Dateien und Ordnern über die Cloud ermöglicht hat. Mittlerweile ist Dropbox nach eigenen Aussagen aber mehr als das, nämlich der erste „smarte Workspace“.

Während Tech-Unternehmen zuletzt rasant gestiegen und immer wieder auch in den Medien sind, ist es um Dropbox ziemlich ruhig. Auch der Aktienkurs ist in den letzten 3 Jahren eher in einer Seitwärtsbewegung und leicht fallend.

Ich sehe aber drei Gründe, warum die Aktie aktuell spannend ist:

  1. Starkes Geschäftsmodell: Hohe Gewinnmargen, wiederkehrende Umsätze und Rückenwind durch Digitalisierung
  2. Vergleichsweise günstige Bewertung: Dropbox ist heute mit weniger als dem 5-fachen des Umsatzes bewertet, was im Vergleich zu anderen Tech-Unternehmen recht wenig ist
  3. Wenig Aufmerksamkeit: Dropbox als Aktie erzeugt kaum Schlagzeilen, was sie aus Sicht langfristiger Anleger interessant macht

Darüber hinaus erlebt Dropbox einen strategischen Wandel und könnte auch als potenzielles Akquisitionsziel interessant sein.

Mehr als genug Gründe also, dass wir uns die Aktie genauer anschauen und herausfinden, ob sich eine Investition aktuell lohnen könnte.

Dabei erfährst du, wie das Geschäftsmodell funktioniert, wie Chancen und Risiken gegenüber der großen Tech-Unternehmen aussehen, was mögliche Gründe der Zurückhaltung der Anleger sind und ob die Aktie heute attraktiv bewertet ist oder nicht. Viel Spaß!

Überblick: Das steckt hinter dem Unternehmen

Das Unternehmen

Dropbox wurde 2007 gegründet und war ein Vorreiter im Bereich Cloud Hosting bzw. Cloud Storage, also im Speichern und Bereitstellen von Daten in der Cloud.

CEO ist der damalige Mitgründer von Dropbox Drew Houston. Er hielt bis zum Börsengang 2018 außerdem 25% der Anteile an Dropbox, was ihm zu einem Vermögen von über 2 Mrd. USD verhilft.

Produkt & Geschäftsmodell

Wenn du Dropbox nutzt, kannst du Dateien in einen Dropbox-Ordner schieben und von überall darauf zugreifen. Er wird im Hintergrund synchronisiert und in der Cloud gespeichert. Außerdem kannst du andere zur Nutzung einladen, bspw. Kollegen oder Freunde, die dann auch Zugriff darauf haben.

Dropbox nutzt einen Freemium-Ansatz: Zu Beginn ist der Zugang kostenlos, mit steigendem Speichervolumen (und anderen Features) steigen die Kosten. Die Abrechnung erfolgt monatlich und beginnt bei 9,99€ / Monat.

Dieses Produkt war bei Gründung und ist bei heute der Kern von Dropbox.

Aber: Die Vision ist heute größer. Es ist der „kluge digitale Arbeitsplatz“. So beschreibt Dropbox es selbst:

Dropbox entwickelt den weltweit ersten Smart Workspace.2007 konnte man leichteres Arbeiten noch ganz einfach durch die Entwicklung einer effizienteren Dateisynchronisierung möglich machen. Heute braucht man dafür Produkte, die unseren Arbeitsaufwand reduzieren, damit wir uns beim Arbeiten auf das Wesentliche konzentrieren können.Die meisten „Produktivitätstools“ behindern uns nur. Ständige Pings, Ablenkungen und Unterbrechungen stören den ganzen Ablauf im Team: So verbringen wir unsere Tage damit, zwischen Apps hin- und herzuwechseln und Feedback zu koordinieren. All das bedeutet unnötigen Aufwand – und das, was wirklich zählt, bleibt dabei auf der Strecke. Das wollen wir endlich ändern. Wir sind davon überzeugt, dass intelligenteres Arbeiten möglich ist. Dropbox unterstützt mehr Organisation, höhere Konzentration und bessere Zusammenarbeit im Team.

Zu der Datei-Synchronisierung kommen also weitere Features: Organisation unterschiedlicher Dokumente, personalisierte Empfehlungen und Integrationen in Business-Tools wie bspw. PowerPoint.

Aktienkurs

Der Aktienkurs hat sich über die letzten Jahre eher seitlich bis leicht fallend entwickelt, was im Vergleich zur Entwicklung des restlichen Marktes und speziell des Tech-Marktes eher ungewöhnlich ist.

Auch seit dem Tiefpunkt in der Corona-Krise März 2020 steht die Aktie „nur“ um 28% höher.

Chance

  1. Vergleichsweise günstige Bewertung: Dropbox ist heute mit weniger als dem 5-fachen des Umsatzes bewertet
  2. Starkes Geschäftsmodell: Hohe Gewinnmargen, wiederkehrende Umsätze und Rückenwind durch Digitalisierung
  3. Wenig Aufmerksamkeit: Dropbox als Aktie erzeugt kaum Schlagzeilen, was sie aus Sicht langfristiger Anleger interessant macht

Phase & entscheidende Fragen

Dropbox ist am Markt etabliert. Auch wenn es noch nicht auf einem riesigen Umsatzniveau angekommen ist, sehe ich es zwischen Phase 2 und 3: Es wächst überdurchschnittlich, hat aber keine enormen Wachstumsschübe mehr.

Schauen wir uns nun an, was hinter diesen Zahlen steckt.

Business Breakdown: Geschäftsmodell analysiert

Schauen wir uns einmal an, wie das Geschäftsmodell aussieht.

Unternehmensentwicklung

Die folgende Grafik aus der Investorenpräsentation zeigt die Entwicklung der Umsätze, des Free Cashflows sowie den Gewinnmargen. Alle zeigen in eine positive Richtung:

Google Trends zeigt außerdem ein interessantes Bild: Die weltweite Nachfrage nach „Dropbox“ hatte 2014 und 2015 einen Höhepunkt, ist danach aber stark rückläufig. Dafür ist wohl vor allem die starke Konkurrenz verantwortlich, mehr dazu gleich.

Dropbox hat starke 700 Mio. registrierte Nutzer, theoretisch (wenn es keine doppelten Accounts gäbe) hat also jeder 10. Mensch auf der Welt einen Dropbox-Account.

Interessanter sind noch andere Kennzahlen:

  • Zahlende Kunden: 15,5 Mio. (+8%)
  • 80% der Kunden nutzen Dropbox beruflich
  • Durchschnittlicher Umsatz pro Kunde ist auf 128,50 $ gestiegen (+4%)

Diese Zahlen sehen erstmal solide aus, auch wenn ich in dem Corona-Jahr 2020 einen höheren Zuwachs an zahlenden Kunden erwartet hätte.

Deep Dive: Mechanismen des Geschäftsmodells

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Tags: Dropbox | Aktien: Dropbox

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Ich bin Jannes, Jahrgang 1993 und Gründer von StrategyInvest. Seit 2011 investiere ich an der Börse. Damals habe ich mein VWL-Studium mit Finanzschwerpunkt erfolgreich absolviert und bin nun seit mehreren Jahren in der Digital- und Techbranche aktiv, aktuell als Product & Strategy Lead. Ich kenne daher Investieren, Technologie und Unternehmertum aus wissenschaftlicher Sicht, aber auch aus der Praxis. Die Erkenntnisse daraus teile ich hier.

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Auszug aus dem Manifest:

Regel #9: Wir schätzen Tiefe.

Wir brauchen nicht noch mehr News, Kursticker, Alertings oder Geheimtipps. Das brauchen nur Medien. Wir brauchen mehr durchdachte Informationen, fundiertes Know-how und klare Gedanken. Mehr Tiefe, weniger ablenkendes Börsengeschrei.

zum kompletten StrategyInvest Manifest »

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