von Jannes Lorenzen

Gründer, Strategie-Lead & Investor

veröffentlicht: 29. September 2021

In der Börsenwelt hat sich einiges getan. Heute:

Viel Spaß!

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Storys der Woche

📊 Das ist am Aktienmarkt passiert

Die neuesten Finanzmarkt-Updates:

🏠 Evergrande: Immobilienpleite made in China

Die Evergrande Group ist das nach Umsatz zweitgrößte Immobilienunternehmen Chinas. Nun ist der Aktienkurs eingebrochen. Denn: Das Unternehmen sitzt auf ca. 300 Mrd. Euro Schulden, die es wohl nicht mehr zurückzahlen kann.

Das kann mehrere Probleme nach sich ziehen: Wenn dieses Geld nicht zurückgezahlt wird, verlieren die Gläubiger dieses Geld. Das kann weitere Pleiten auslösen. Dieser Mechanismus konnte auch in der Finanzkrise 2008 beobachtet werden.

Auch auf den Immobiliensektor wirft das kein gutes Licht. Ohnehin gibt es chinesische "Geisterstädte" mit einem hohen Leerstand.

Nun wird diskutiert, ob der Staat oder die chinesische Zentralbank das Unternehmen auffängt. Ausgang ungewiss.

🕵️‍♂️ Facebook Files: WSJ vs. Facebook

Das Wall Street Journal hat die "Facebook Files" veröffentlicht. Darin sind Vorwürfe, die Facebook unter Druck setzen, aber nicht wirklich überraschend sind.

Das WSJ hat dabei interne Facebook Dokumente, Untersuchungen, interne Präsentationen und Mitarbeiteraussagen zusammengeführt. Die zentrale Erkenntnis: Facebook weiß, dass die Plattform auch Negatives fördert und versteht es, entscheidet sich aber aktiv dort nicht einzugreifen.

Facebook Inc. knows, in acute detail, that its platforms are riddled with flaws that cause harm, often in ways only the company fully understands. That is the central finding of a Wall Street Journal series, based on a review of internal Facebook documents, including research reports, online employee discussions and drafts of presentations to senior management.

Seit Veröffentlichung hat die Aktie tatsächlich etwas mehr als 5% verloren.

💽 AWS macht nun eigene Chips

Die Cloud-Sparte AWS von Amazon stellt eigene Chips für die Rechenzentren her und dringt damit in das Kerngeschäft von Intel, Nvidia und AMD ein. Das Handelsblatt schreibt

"Es ist eine Attacke, wie sie die Chipbranche schon lange nicht mehr erlebt hat:"

Apple hat's vorgemacht: Intel raus aus den Macbooks, eigene Chips auf ARM-Architektur (welche wiederum von Nvidia übernommen werden sollen) rein. Die Ergebnisse waren ziemlich positiv.

Nun entwickelt auch Amazon eigene Chips und setzt ebenfalls auf die ARM-Architektur. Diese sollen perfekt auf die eigenen Server und Rechenzentren abgestimmt sein und schneller entwickelt werden als es die Chip-Industrie bisher schafft.

Auf der anderen Seite kann Amazon dadurch Kosten sparen - oder sogar ein neues Geschäftsmodell etablieren. Es wäre nicht das erste Mal, dass Amazon einen eigenen Kostenfaktor zu einer Umsatzquelle macht.

🔎 Lufthansa, Universals Riesen-IPO, Adobe, Nike & Ubers Profitabilität

  • Lufthansa zahlt Geld zurück: Der Staat hat die Lufthansa in der Pandemie gestützt. Nun möchte die Lufthansa das Geld zurückzahlen, indem über eine Kapitalerhöhung neue Aktien ausgegeben werden.
  • Universal mit größten Börsengang Europas 2021: Das Plattenlabel Universal Music Group ist nun mit ca. 45 Mrd. Wert an die Börse gegangen und hat damit den größten Börsengang in Europa in diesem Jahr hingelegt.
  • Zahlen von Adobe: Die Adobe-Aktie ist nach den letzten Zahlen leicht gefallen. Der Umsatz ist +22% gestiegen, der Gewinn um +21%. Beides lag über den Analystenerwartungen, der Markt hat wohl noch etwas mehr erwartet.
  • Zahlen von Nike: Auch Nike hat leicht verloren. Der Gewinn stieg um +22%, der Umsatz um +16%, was leicht unter den Erwartungen lag. Vor allem die Direktverkäufe haben das Wachstum allerdings treiben können.
  • Uber stellt Profitabilität in Aussicht: Uber hat jahrelang viel Geld verbrannt. Jetzt stellt der CEO aber auf gesamter Konzernebene erstmals ein positives operatives Ergebnis in Aussicht, wodurch die Aktie +10% nach oben gesprungen ist. Für Leser der Uber Aktienanalyse kommt das weniger überraschend als für den restlichen Markt.

Inspiration

📌 Zahl des Tages

0 US-Dollar

... hat Tesla in der Firmengeschichte bisher für Werbung ausgegeben.


Fundstück der Woche

📈 Die Geschichte der wertvollsten Unternehmen der Welt

Die folgende Grafik, die aus diesem Dashboard stammt, zeigt die wertvollsten US-Unternehmen im 5-Jahres-Abstand.

Die Top 10 macht heute 29% des gesamten S&P500 aus.

Außerdem beachtlich: Von 1980 bis 2000 waren Energiekonzerne, bspw. Shell, Exxon und Mobil (heute fusioniert), noch stark vertreten. 2010 war ExxonMobil sogar das wertvollste Unternehmen. Dazu war General Electric als Versorger viele Jahre an der Spitze.

In nur 10 Jahren hat sich das Bild stark gewandelt: Nahezu die gesamte Top 10 besteht aus Tech- und Digitalunternehmen. Mit Johnson & Johnson und Procter & Gamble sind dazu Konsumgüterunternehmen mit dabei.

Die Entwicklung zeigt auch: Die langweiligen Konsumgüterunternehmen waren von 1980 bis 2010 stark vertreten. Neben den eben erwähnten taucht auch Coca Cola immer wieder auf, aber auch Walmart oder Cisco.

2005 war das stärkste Segment die Finanzbranche mit der Citigroup, der Bank of America und der American International Group. Wenige Jahre später kam es zur Finanzkrise und seitdem ist kein klassisches Finanzunternehmen mehr in der Top 10.

Die Wirtschafts- und Börsenwelt wandelt sich stetig. Branchen, die viele Jahre prägen, wurden in der Vergangenheit immer wieder von anderen abgelöst.


Inspiration

💡 Börsenweisheit des Tages

An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten. - André Kostolany

✌️ Das war es mit dem heutigen Briefing. Danke, dass du dabei bist!

Disclaimer: Die Inhalte stellen keine Anlageberatung, Kauf- oder Verkaufsempfehlungen dar, sondern spiegeln nur meine persönliche Meinung wider. Jede Investition ist mit Risiken verbunden, die du selbst prüfen musst. Es gibt keine Garantien. Ich kann selbst in besprochene Aktien investiert sein. * Bei Partnerlinks erhalte ich ggf. eine Provision.

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Ich bin Jannes, Jahrgang 1993 und Gründer von StrategyInvest. Seit 2011 investiere ich an der Börse. Damals habe ich mein VWL-Studium mit Finanzschwerpunkt erfolgreich absolviert und bin nun seit mehreren Jahren in der Digital- und Techbranche aktiv, aktuell als Product & Strategy Lead. Ich kenne daher Investieren, Technologie und Unternehmertum aus wissenschaftlicher Sicht, aber auch aus der Praxis. Die Erkenntnisse daraus teile ich hier.

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Auszug aus dem Manifest:

Regel #19: Wir bleiben.

Aktienkäufe werden auch mal schief gehen und Aktienmärkte werden auch mal fallen. Ob es uns gefällt oder nicht: Wir rechnen damit. Wir können nachkaufen. Wir können auch nichts tun. Aber: Wir bleiben dabei. 

zum kompletten StrategyInvest Manifest »

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