von Jannes Lorenzen

Gründer, Strategie-Lead & Investor

veröffentlicht: 24. April 2023

BlackRock ist ein sagenumwobener Vermögensverwalter. Stolze 9 Bio. US-Dollar (= 9.000 Mrd.) werden von BlackRock verwaltet. Eine Marke von BlackRock heißt iShares, die der größte Anbieter von ETFs weltweit sind.

BlackRock ist der Gigant der Finanzindustrie. Das ruft auch viele Kritiker (meistens Personen, die selbst nicht aus der Branche kommen) auf den Plan, die eine zu große Marktmacht befürchten. Aus Anlegersicht bietet BlackRock – das übrigens seit über 30 Jahren vom Gründer geführt wird – einige spannende Aspekte.

  • 📈 Wachsende Kapitalmärkte: BlackRock profitiert von langfristig wachsenden Aktienmärkten sowie Zuflüssen in ETFs bzw. Indexfonds, was für einen natürlichen Rückenwind sorgt.
  • 🏦 Hochprofitabel: BlackRock ist mit einer Nettomarge von 30% enorm profitabel, was für Sicherheit im Geschäftsmodell sorgt.
  • 💰 Bewertung: Die Aktie ist mit einem KGVe von 20 auf durchschnittlichem Marktniveau bewertet.
  • 👴 Gründergeführt: Larry Fink hat BlackRock gegründet und ist noch heute der CEO und Vorstandsvorsitzende. Aber: Er hat auch gerade ein signifikantes Aktienpaket verkauft.
  • 🌱 Stakeholder-Kapitalismus und Nachhaltigkeit: BlackRock positioniert sich für Werte, die man dem Schattengiganten der Finanzwelt nicht zugetraut hätte. Was steckt dahinter, wie beeinflusst es die Aktienmärkte und was bedeutet es für BlackRock selbst?

Mehr als genug Gründe also, dass wir uns die Aktie genauer anschauen und herausfinden, ob sich eine Investition aktuell lohnen könnte.

  • Wie funktioniert das Geschäftsmodell wirklich? Gibt es einen dauerhaft beständigen Burggraben?
  • Zahlencheck: Wie entwickeln sich Erträge und Profitabilität?
  • Wie sieht die Zukunft und die eigene Strategie aus?
  • Gegenüberstellung der Stärken, Schwächen, Chancen & Risiken
  • Berechnung der konkreten Renditeerwartung und historischer Bewertungsvergleich

Überblick & Entwicklung

Das Unternehmen

BlackRock ist ein sagenumwobener Vermögensverwalter – und gleichzeitig der größte der Welt. Stolze 9,1 Bio. US-Dollar verwaltet BlackRock. Eine Marke von BlackRock heißt iShares, die der größte Anbieter von ETFs weltweit sind.

BlackRock wurde 1988 gegründet. Seitdem ist Gründer Laurence Douglas Fink (meist Larry Fink genannt) als CEO an Bord, mittlerweile also über 35 Jahre.

Eben dieser Larry Fink hat vor wenigen Tagen 7% seiner BlackRock-Aktien verkauft, was 25 Mio. Dollar entspricht. Empirisch sind Verkäufe aber nicht so aussagekräftig wie Käufe.

Produkt & Geschäftsmodell

BlackRocks zentrales Modell ist das Verwalten von Vermögen über die unterschiedlichsten Produkte, die es anbietet. Meist gibt es eine jährliche Gebühr, es kann aber auch einmalige Kosten oder Performance-Gebühren geben. Dazu kommen im kleineren Umfang Technologie-Services, die verkauft werden. Der mit fast 80% größte Teil sind allerdings die Gebühren auf das verwaltete Vermögen, die sogenannten „base fees“.

BlackRocks Geschäftsmodell besteht darin, Geld für andere Menschen zu verwalten. Dafür verlangt BlackRock eine Gebühr. Das macht etwa 75% der Umsätze von BlackRock aus. Dieser Bereich ist zuletzt auf Jahresbasis um gewachsen.

Dazu kommen weitere Services, die BlackRock sich bezahlen lässt:

  • 9% – performanceabhängige Gebühren
  • 7% – Technologie-Services
  • 7% – Vertriebsgebühren
  • 3% – Wertpapierleihegeschäfte
  • 1% – Beratung und anderes

BlackRock verwaltet aktuell 9,1 Bio. USD. Schauen wir uns einmal genauer an, wo dieses Geld investiert wird und wie profitabel die jeweiligen Segmente für BlackRock sind. BlackRock selbst teilt die Umsätze vier Mal nach unterschiedlichen Dimensionen auf.

  • Kunden: 57% institutionelle Anleger, 33% ETFs, 10% Privatanleger. Da die Privatanleger mehr Gebühren zahlen, sind die Gebühren etwa gleichverteilt.
  • Anlagestil: Etwa ein Drittel aktiv, ein Drittel indexbasiert, ein Drittel ETFs. Die Gebühren sind im aktiven Bereich höher, im Indexbereich deutlich geringer.
  • Anlageklassen: 50% Aktien, 30% Anleihen, dazu Multi-Asset Ansätze sowie alternative Anlageklassen und Cash.
  • Regionen: Zwei Drittel Amerika, 25 – 30% Europa. Der asiatisch-pazifische Raum ist mit 6% recht gering, war allerdings ein Fokusthema auf dem Investor Day 2021.

Das zentrale Produkt von BlackRock ist also das Verwalten von Anlegergeldern, sowohl von privaten, als auch von institutionellen. BlackRock verdient dadurch Gebühren und lässt sich weitere Services bezahlen, welche aber nur nachgelagert relevant sind.

Zusammenfassung

Die Erträge sind zuletzt solide gewachsen. BlackRocks Umsätze sind dabei recht breit gestreut. Sowohl private, als auch institionelle Anleger tragen dazu bei. Das ETF-Segment ist mit knapp 40% Umsatzanteil präsent vertreten. Das Geschäftsmodell ist eng an die Entwicklung der Finanzmärkte und dem Volumen an diesen gekoppelt, da BlackRock der Marktführer der dort verwalteten Gelder ist.

Aktienkurs

Der Aktienkurs hat sich über die letzten Jahre relativ gut, aber weitestgehend gleichauf mit dem Gesamtmarkt, entwickelt:

Chance

  • BlackRock profitiert von Zuflüssen an den Aktienmärkten und speziell in ETFs bzw. Indexfonds
  • BlackRock ist mit einer Nettomarge von 30% enorm profitabel, was für Sicherheit im Geschäftsmodell sorgt
  • Die Bewertung ist mit einem KGVe von 19 auf durchschnittlichem Marktniveau

Geschäftsmodell, Burggraben & Strategie

Schauen wir uns einmal an, wie das Geschäftsmodell aussieht. Welche wesentlichen Faktoren müssen wir bei BlackRock verstehen?

Deep Dive: Mechanismen des Geschäftsmodells

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Tags: BlackRock | Aktien: BlackRock

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Ich bin Jannes, Jahrgang 1993 und Gründer von StrategyInvest. Seit 2011 investiere ich an der Börse. Damals habe ich mein VWL-Studium mit Finanzschwerpunkt erfolgreich absolviert und bin nun seit mehreren Jahren in der Digital- und Techbranche aktiv, aktuell als Product & Strategy Lead. Ich kenne daher Investieren, Technologie und Unternehmertum aus wissenschaftlicher Sicht, aber auch aus der Praxis. Die Erkenntnisse daraus teile ich hier.

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Auszug aus dem Manifest:

Regel #4: Wir legen mittel- und langfristig an.

Die Finanzwissenschaft weiß längst: Je mehr getradet und je öfter ins Depot geschaut wird, desto schlechter die Rendite. Market Timing, also Einschätzen kurzfristiger Marktbewegungen, funktioniert nicht und richtet mehr Schaden als Nutzen an.Langfristig anlegen ist erfolgversprechender und entspannter. Und: Es ist der einzige Anlagehorizont, der logisch zu einer fundamentalen Bewertung, an die sich der Aktienkurs mit der Zeit im Optimalfall annähert, passt.

zum kompletten StrategyInvest Manifest »

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